Wie wir arbeiten

Die Leopold Bachmann Stiftung wurde 1997 als Vergabestiftung von Leopold Bachmann gegründet. Neben der finanziellen Unterstützung profitieren unsere Partner vom bestehenden, globalen Netzwerk an Partnerorganisationen. Die Vernetzung unter unseren Partnern fördern wir aktiv. Ausserdem pflegen wir mit unseren Partnern einen offenen und transparenten Austausch. Wir regen das gemeinsame Lernen an, und stehen gerne mit unserem Wissen sowie unserer Erfahrung zur Seite.

 

Berichterstattung

Mit unseren Partnern stehen wir regelmässig im Austausch.  Die Einreichung eines umfassenden Jahresberichts inklusive finanzieller Übersicht wird vorausgesetzt. Unsere Partner informieren uns proaktiv über Verzögerungen, wesentliche Abweichungen oder Änderungen im Projektverlauf. 

 

Organisationsentwicklung

Wir legen Wert auf eine starke und nachhaltige Organisationsstruktur. Wir unterstützen unsere Partner in ihrer Organisationsentwicklung und im Aufbau von Kapazitäten mithilfe von finanziellen Mitteln oder indem wir sie mit Beratern vernetzen.

 

Mehrjährige Partnerschaften

Wir gehen Partnerschaften mit Organisationen ein, welche die Mission der Stiftung sowie die Ziele innerhalb unserer Themenschwerpunkte voranbringen. Wir sind davon überzeugt, dass mehrjährige Partnerschaften die ideale Grundlage bilden, um einen dauerhaften Wandel herbeizuführen. Somit unterstützen wir unsere Partner und ihre Projekte in der Regel über einen Zeitraum von ca. drei bis fünf Jahren.

 

Finanzierung

Wir sind der Meinung, dass eine diversifizierte Finanzierung zur Unabhängigkeit, Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit einer Organisation und ihrer Projekte beiträgt. Daher finanzieren wir grundsätzlich nicht mehr als 60% des Gesamtbudgets und erwarten, dass Projekte nebst unserem Beitrag auch mithilfe von Eigenmitteln sowie Drittmitteln finanziert werden. 

 

Zusammenarbeit mit anderen Stiftungen

Wir begrüssen die Zusammenarbeit mit anderen Stiftungen in Form von Co-Finanzierungen sowie Lern- und Erfahrungsaustauschen. Wir sind davon überzeugt, dass ein aktiver Austausch unter Förderstiftungen unsere Arbeit stärkt und inspiriert, weshalb wir auch Mitglied von Swiss Foundations sind.

Unsere Themen­schwer­punkte

Unsere Vision ist es, dass jeder Mensch die Möglichkeit erhält, sich Wissen anzueignen und seine Fähigkeiten zu entwickeln, um aus eigener Kraft ein selbstbestimmtes Leben aufzubauen sowie einen wertvollen Beitrag an sein Umfeld und seinen Lebensraum zu leisten.

 

Diese Möglichkeit bleibt jedoch vielen Menschen weltweit aufgrund von wachsender Ungleichheit verwehrt. Die wachsende Ungleichheit erachten wir als eine der entscheidenden Probleme unserer Zeit.

 

Das Thema Ungleichheit ist komplex und vielschichtig. Als Stiftung haben wir vier Treiber identifiziert, welche wir mit unserer Arbeit angehen wollen:

  1. Fehlender Zugang zu Bildung - verwehrt die Teilhabe am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben und führt zu Armut und Perspektivenlosigkeit
  2. Ungleiche gesellschaftliche Teilhabe - führt zur Marginalisierung gewisser Bevölkerungsgruppen und sozialer Ungleichheit
  3. Fehlender Zugang zum Markt - untermauert die ungleichen Machtverhältnisse sowie die wirtschaftliche Benachteiligung und verhindert lang-fristige Arbeitsperspektiven
  4. Zerstörte Lebensräume - verstärken Armut, Landflucht und Perspektivenlosigkeit

Bildung

Unter dem Themenschwerpunkt Bildung setzt sich die LBS für die folgenden Ziele ein:

  • Jugendliche und junge Erwachsene erwerben relevante Kenntnisse und Fähigkeiten, die einen Mehrwert für ihre Gemeinschaft schaffen und einen Beitrag zur ressourcenschonenden Entwicklung leisten.
  • Jugendliche und junge Erwachsene aus marginalisierten Gemeinschaften erhalten Zugang zu hochwertiger Bildung auf Sekundär- und Tertiärstufe.
  • Der Zugang zum Arbeitsmarkt wird durch die Berufsausbildung und durch unternehmerische Ansätze ermöglicht. Zudem findet ein proaktiver Austausch zwischen Akteuren aus Wirtschaft, Bildung und Politik statt, welcher den Zugang zum Arbeitsmarkt weiter stärkt.
  • Das selbständige und selbstbestimmte Lernen sowie die soziale Entwicklung von Einzelpersonen und deren Gemeinschaft wird gefördert.

Engagierte und vielfältige Gemeinschaften

Unter dem Themenschwerpunkt Engagierte und vielfältige Gemeinschaften setzt sich die LBS für die folgenden Ziele ein:

  • Vielfältige und inklusive Gemeinschaften werden bewahrt bzw. gefördert. Der Diskurs zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen findet statt, und marginalisierte Personengruppen sind ein aktiver Teil der Gesellschaft.
  • Die Zivilgesellschaft wird gestärkt und vernetzt, so dass sie selbstwirksam und aktiv an Entscheidungsprozessen teilnehmen und für ihre Rechte einstehen kann.
  • Junge Menschen werden in ihren Führungsqualitäten gefördert, so dass sie eine aktive und selbstbewusste Rolle bei der Mitgestaltung ihres Lebensraums und des sozialen Umfeldes einnehmen.
  • Frauen und Mädchen werden gestärkt. Sie tragen zur Gesundheit und Produktivität ihrer Familien sowie ihrer Gemeinschaften bei, und schaffen dadurch einen Multiplikatoreffekt.
  • Lokale Regierungen erhalten das nötige Wissen, um öffentliche Dienstleitungen effizient bereit zu stellen und die Partizipation der Bevölkerung zu ermöglichen.

Regenerative Landwirtschaft

Unter dem Themenschwerpunkt Regenerative Landwirtschaft setzt sich die LBS für die folgenden Ziele ein:

  • Gemeinschaften erhalten Wissen über lokal angepasste und regenerative Landwirtschaftspraktiken. Sie werden befähigt, dieses anzuwenden.
  • Regenerative Landwirtschaft wird, wenn immer möglich, praktiziert und verbreitet, so dass die Bodenfruchtbarkeit sowie der Wasserhaushalt verbessert werden.
  • Durch klimaangepasstes Landmanagement wird eine nachhaltige Selbstversorgung von Kleinbauern/Kleinbäuerinnen ermöglicht und die Ernährungssicherheit gefördert.
  • Die Kleinbauern/Kleinbäuerinnen bewahren lokale und traditionelle Ressourcen wie Saatgut. Sie sind unabhängig und tragen aktiv zur Ernährungssouveränität bei.

Inklusiver Markt

Unter dem Themenschwerpunkt Inklusiver Markt setzt sich die LBS für die folgenden Ziele ein:

  • Durch Vernetzung, Technologie, Kapital und Vermittlung von Wissen werden die Rahmenbedingungen für einen nachhaltigen und inklusiven Marktzugang geschaffen.
  • Lokale Kleinunternehmen und Kooperativen mit nachhaltigem Charakter werden gegründet bzw. gestärkt. Sie bringen einen Mehrwert und wirtschaftliche Perspektiven in ländliche Regionen.
  • Durch die Anbindung an die Wertschöpfungskette wird das Einkommen diversifiziert und erhöht sowie die Unabhängigkeit von Kleinunternehmen und Kooperativen gefördert.

Aktuell konzentriert sich die LBS insbesondere auf den Bereich der landwirtschaftlichen Produkte.

© Learning Together to Transform the World. Studierende des Lernzenturms im Kakuma Flüchtlingslager, Kenia, © Jesuit Worldwide Learning

Partner

Die LBS arbeitet mit einem globalen Netzwerk von Partnerorganisationen zusammen. Die folgende Auswahl gewährt Ihnen einen Einblick in unsere Tätigkeit im Themenschwerpunkt Bildung.

Jugend Eine Welt - Skilling the World

Global

Berufsausbildung vermittelt - eingebettet in Wertevermittlung und persönliche Begleitung - jungen Menschen die Fähigkeiten, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Jugend Eine Welt stärkt Don Bosco Berufsbildungszentren in Zusammenarbeit mit seiner Partnerorganisation VIA Don Bosco.  Besonderes Augenmerk liegt auf Organisations- und Nachhaltigkeitsstärkung sowie Frauenförderung. Vernetzung der Berufsbildungszentren untereinander und mit dem Arbeitsmarkt wird systematisch vorangetrieben. Das Ausbildungsspektrum reicht von Konditorei über Holz- und Metallverarbeitung bis hin zu Elektro-/Solartechnik und Umweltbildung.

WWF – Barefoot College

Madagaskar

Ohne Licht keine Entwicklung: Erwachsene Frauen aus ländlichen Regionen werden zu Solartechnikerinnen ausgebildet. Die meisten der Frauen sind Analphabetinnen. Sie lernen mit praktischem Bildmaterial die Technologie kennen und können aus einem breiten Empowerment-Programm wählen. Die Frauen sind zwischen 35 und 55 Jahre alt, Mütter oder bereits Grossmütter und daher gut in ihren Heimatdörfern verwurzelt. Sie kehren nach ihrer Ausbildung wieder in ihre Regionen zurück und installierte, warten und reparieren Solarpanelle.

© Gespräch zwischen Social Change Makers während ihrer Ausbildung auf dem kanthari Campus in Kerala, Indien, © kanthari

Partner

Die LBS arbeitet mit einem globalen Netzwerk von Partnerorganisationen zusammen. Die folgende Auswahl gewährt Ihnen einen Einblick in unsere Tätigkeit im Themenschwerpunkt Engagierte und vielfältige Gemeinschaften.

SERES – Jugend Leadership

Guatemala und El Salvador

SERES kultiviert junge Führungskräfte, um gerechtere und nachhaltigere Gemeinschaften in Guatemala und El Salvador aufzubauen. Dazu wird ein Unterstützungs- und Entwicklungsnetzwerk für lokale Führungskräfte aufgebaut, damit diese die Fähigkeit erlangen, Aktionen und Projekte zu entwickeln, die ihren unmittelbaren Bedürfnissen entsprechen. Die Teilnehmenden werden befähigt sich als Bürgerinnen und Bürger einzubringen und Partnerschaften zu gründen, die zu positiven Veränderungen in ihren Gemeinschaften führen und in die Verbesserung der Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaften zu investieren.

Helvetas - Moving Governance

Global

Wie können indigene Frauen in Guatemala mitbestimmen? Ein Dorf in Äthiopien oder Nepal eine Wasserversorgung bekommen? Das von der LBS mitentwickelte Programm «Moving Governance» fördert die Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft und der lokalen Regierung in neun Ländern, damit sich die öffentlichen Dienste für benachteiligte Bevölkerungsgruppen verbessern. Zentral ist dabei der Süd-Süd-Austausch zwischen den Projekten, damit sie direkt voneinander erfahren, welche Ansätze in anderen Kontexten funktionieren, und gemeinsam neue Ideen entwickeln.

IAMANEH Schweiz - Programmvereinbarung

Westafrika und Westliche Balkanstaaten

Um mehr Geschlechtergerechtigkeit zu erlangen, ist es zentral, Frauen zu empowern, ihre Interessen selbstverantwortlich zu vertreten. IAMANEH strebt Empowerment-Prozesse auf persönlicher und gesamtgesellschaftlicher Ebene an. Der Zugang zu Bildung und bezahlter Arbeit sind dabei wichtige Aspekte. Gleichzeitig braucht es Empowerment auch bei Männern sowie Ansätze, welche die Gendertransformation fördern.

 

Die Leopold Bachmann Stiftung begleitet IAMANEH auf diesem Weg im Rahmen einer länderübergreifenden Programmförderung.

© Management des Wassereinzugsgebiets durch Kleinbauern und -bäuerinnen in Äthiopien ©Biovision / Peter Lüthi

Partner

Die LBS arbeitet mit einem globalen Netzwerk von Partnerorganisationen zusammen. Die folgende Auswahl gewährt Ihnen einen Einblick in unsere Tätigkeit im Themenschwerpunkt Regenerative Landwirtschaft.

Biovision – Ernährungssicherheit im ländlichen Äthiopien

Äthiopien

Mit dem Ziel die Ernährungssicherheit für die rurale Bevölkerung in den Bezirken Tiyo und Hitosa zu verbessern, verfolgt Biovision zusammen mit seinem lokalen Projektpartner zwei Ansätze: Zum einen die «Terrassierung» und nachhaltige Bewirtschaftung des definierten Wassereinzugsgebiets für die Regeneration des degradierten Bodens (Erosion). Zum anderen die Schaffung von zusätzlichen Einkommensmöglichkeiten durch Kleintierzucht und Gemüsegärten insbesondere für Frauen. Für eine nachhaltige Weiterführung werden alle Anspruchsgruppen in die Entscheidungsfindung der Interventionen einbezogen. 

Regeneration Academy – Bildung für die Regeneration der Landschaft

Spanien

Die Regeneration Academy nutzt Bildung als Instrument zur Regeneration von Landschaften. Mit ihren lokalen Programmen und Aktivitäten steigert sie das Wissen der Teilnehmenden über Nachhaltigkeit und regenerative Landwirtschaft. Sie erachtet es als wichtig, den Schülerinnen und Schülern die nötigen Werkzeuge auf den Weg zu geben, welche es ihnen erlauben, einen Lebensunterhalt im ruralen Raum zu verdienen und gleichzeitig die Landschaft wiederherzustellen und sie für viele kommende Generationen nachhaltig zu gestalten.

Swissaid - Ernährungssicherheit durch die Förderung von einheimischem Saatgut

Kolumbien

Jahr für Jahr verschwinden mehr bäuerliche, lokale Saatgutsorten – auch in Kolumbien. Die Nahrungsproduktion geht zurück und die Kontaminierung durch gentechnisch veränderte Sorten nimmt zu. Um diesem Trend entgegenzuwirken, zielt das SWISSAID-Projekt auf eine bessere Versorgung von Kleinbauernfamilien mit einheimischem, an die klimatischen Bedingungen angepasstes Saatgut. Dafür werden bäuerliche Saatgutbanken aufgebaut und ausgestattet, Saatgutnetzwerke unterstützt sowie lokale Saatgutexpertinnen und -Experten ausgebildet. Insgesamt profitieren rund 2’140 Menschen von den Massnahmen.

© Bäuerinnen im Gespräch mit Prüferinnen im Rahmen der Bio- und FairWild-Zertifizierung von pflanzlichen Baobab Produkten. © David Brazier & B’Ayoba Zimbabwe - Partner von elea

Choba Choba - Ein Sozialunternehmen von Kakaofarmern aus Peru

Peru

Choba Choba ist die erste Schweizer Schokoladenmarke, die Kakao-Kleinbauern mitgehört. Somit sind sie an Entscheidungen und Erfolg des Unternehmens beteiligt. Die Choba Choba Foundation, LBS Partner, ist Teil dieses Sozialunternehmens: eine Peruanische Genossenschaft, eine Schweizer Aktiengesellschaft und eine Schweizer Stiftung. Ihr Leitziel ist, eine Welt zu gestalten, in der Kakao-Kleinbauern selbstbewusste, professionelle Unternehmer sind, ein florierendes Leben im Einklang mit der Umwelt führen und ein Vorbild für andere Kleinbauern setzen.

FiBL - Beschleunigung der Entwicklung des Biomarktes in Kenia

Kenia

Die ökologische Produktion von Lebensmitteln hat viel Potenzial in Kenia, und die Nachfrage dafür nimmt stetig zu. FiBL arbeitet mit dem kenianischen Netzwerk für biologische Landwirtschaft (KOAN) daran, diese Entwicklung weiter zu fördern:

  1. Alle Akteure der Wertschöpfungskette werden zusammengebracht, um besonders Kleinbauern einen besseren Zugang zum Markt zu ermöglichen.
  2. KOAN wird gestärkt, damit sie dem ganzen Sektor bessere Dienstleistungen anbieten können und der Sektor weiter wächst.

Fundes - Ecobodegas

Mexico, Peru

EcoBodegas macht gesunde und lokale Lebensmittel für alle zugänglich, indem es agroökologische und lokale Produzenten mit dem Markt verbindet. EcoBodegas bereitet Kleinproduzenten und Bauernverbände auf den Markt vor und vertreibt ihre Produkte in Nachbarschaftsläden in Peru und Mexiko. Durch die Nutzung des traditionellen Einzelhandelskanals schafft EcoBodegas eine lokale und integrative Wertschöpfungskette im Agrar- und Ernährungssektor.

Geographische Ausrichtung

Wir arbeiten weltweit, konzentrieren uns aber mehrheitlich auf den ruralen Raum und Regionen, in welchen Menschen Diskriminierung und/oder Ausgrenzung (sozial, politisch und/oder wirtschaftlich) erfahren.